Minoltas XE Modelle waren erfolgreiche und einfach zu bedienende Kameras die Zeitautomatik und manuelle Nachführmessung boten. Die Mitbewerber jener Zeit brachten ähnlich ausgestattete Kameras heraus, allerdings kleiner, leichter und moderner. Daher erschien 1977 auf dem Markt Minoltas neues Topmodell, die XD-7 (XD-11 in USA/Kanada und XD in Japan) als Antwort auf die Produkte der Mitbewerber. Diese wies eine Reihe von Ausstattungsmerkmalen auf, die man bei den Mitbewerbern in dieser Kombination bisher vergeblich suchte. Josef Scheibel schreibt in seinem XD/XD Buch, dass er bereits mit dieser Kamera Ende 1974 in Japan fotografieren durfte. Zu diesem Zeitpunkt wurde die Vorgängerin, die Minolta XE der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Entwicklung bei Minolta war also schon weiter, als das was dem Markt präsentiert wurde.So war die XD die erste SLR die dem Anwender die Wahl zwischen Zeit- und Blendenautomatik ließ. Die meisten Mitbewerber jener Zeit boten ihre Kameras mit der einfach zu realisierenden Zeitautomatik an, da die Blendenautomatik entsprechend angepasste Objektive und Kameragehäuse für die Blendensteuerung benötigte. Lediglich Canon hatte bereits seit 1976 die AE-1 als Blendenautomat mit passenden Objektiven auf dem Markt platziert, Minolta zog nach und passte ebenfalls seine Objektive zur XD-Modellreihe an und bezeichnete diese zukünftig als MD-Objektive (anstelle MC). Diese sind im wesentlichen Abwärtskompatibel.Neben den beiden “Halbautomatiken” bot die XD als erste Kamera eine funktionsfähige und vom Benutzer anpassbare Programm-automatik. Minolta nannte diese in ihrem 1979 Prospekt zur XD-7 “den Schlüssel für die frei programmierbare Zeit-Blenden-Automatik”. Dort (7.79) ist noch ein Modell b abgebildet , also mit weißer 1/125s. Ein Jahr später ist das Modell c (mit grüner 1/125s) im Minolta Spiegelreflexkamera Prospekt zu sehen und da heißt es dann “Logisches Universalprogramm mit dem ASC System”. Als weitere Neuerung der XD-7 wurde der Zeiger im Sucher, durch eine moderne LED-Kette ersetzt und die Einstellscheibe wurde verbessert.Die umfassende Ausstattung dieser modernen elektronischen Kamera machte sie zu einem Verkaufserfolg für Minolta und würdiger Nachfolgerin der XE-Reihe. Im Laufe der Produktion erfolgten einige Änderungen. So lassen sich heute eine Vielzahl von Modellen unterscheiden. Folgende sind mir bekannt:Die Bezeichnungen der Modellvarianten a,b,c,d,e in der Tabelle sind von Joe McGloins (MINMAN-Webseite, nicht mehr online) übernommen.Als weiteres Unterscheidungsmerkmal kann ich bei zwei meiner XD-7 Modelle den Verschluss benennen (Bild 2). Es handelt sich um ein b Modell (Serien Nummer 20xxxxx) und ein d Modell (Serien Nummer 21xxxxx). Hier unterscheidet sich der gespannte Verschluss in der Anordnung der Lamellen. Josef Scheibel schreibt in seinem XD/XG Buch, dass der XD- Verschluss von Seiko gebaut wird. Warum zwei unterschiedliche Typen zum Einsatz kamen, kann nur vermutet werden. Es ist durchaus möglich, dass es sich um eine Weiterentwicklung oder einfach nur um Modellpflege handelte. Zudem wurde dieser, oder ähnliche Verschlüsse, in einigen Kameras dieser Epoche verbaut, z.B. auch in der Leica R4. Die XD-5 kam ebenfalls mit der weißen 1/125 sek. zur Welt. Wie es sich bei ihr mit dem Verschluss verhält, kann ich mangels Vergleichsmöglichkeit nicht sagen. Die schrumpfende Belederung (Bild 3) der XD-Reihe (und der fast kompletten XG-Reihe) ist das einzig wirkliche Ärgernis dieser Baureihe, kann aber mit etwas Geschick einfach behoben werden. Die Modelle mit dem neuen Logo (Bild 4), sind mit einer anderen Belederung ausgestattet die nicht mehr schrumpft. Bezüglich der Anbringung des Logos gibt es zwei Varianten. Bei einem Typ befindet sich das alte Logo hinter der Blende mit dem neuen Logo. Es wurde einfach davor geschraubt. Dann gibt es die Variante ohne dem alten Logo dahinter (Bild 5), diese scheint die häufigeren Ausführung zu sein.Mit dem neuen Logo wanderte die Ansetzmakierung vom Kameragehäuse auf das Bjonet (Bild 6) und die DIN/ASA Umrechnungstabelle wurde neu gestaltet und von DIN 3200 auf DIN 6400 erweitert (Bild 7).Da die XDs keine günstigen Kameras waren, wurden ihnen für den Massenmarkt die XG-Modelle zur Seite gestellt. Aus diesen entwickelte sich die erfolgreiche X-Reihe, deren X-700 1981 auf den Markt kam und wahrscheinlich die XD-7 Nachfolge einleiten sollte. Allerdings blieb die XD-7 noch bis 1985 im Minolta Programm und wurde vermutlich noch einige Zeit länger “abverkauft”.Die gute (aber knapp gehaltene) Bedienungsanleitung der Minolta XD-7 kann durch Bücher der damaligen Zeit ergänzt werden. Sehr zu empfehlen sind die Werke von Josef Scheibel.Seine Bücher zu den Modellen waren keine abgeschriebenen Bedienungs-anleitungen, sondern mit Insiderwissen gefüllte ergänzende Informations-quellen zu den Produkten (Bild 8). Ein Blick unter www.scheibel.de führt auch zu einer Gebrauchtliste der Werke und einigen Produkten.